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Versuch einer Statistik

Die Ausstellung im Stadtmuseum Nördlingen zeigt das 19. Jahrhundert, weil in dessen Verlauf die Auswanderung zu einem Massenphänomen wurde. 90% aller deutschen übersee-Emigranten gingen mit Wunsch nach Landbesitz und Arbeit in die USA. Eine Statistik der ausgewanderten Rieser zu erstellen ist mehr als problematisch. Nur selten erfährt man, ob ein registrierter Auswanderer wieder zurückgekehrt ist, oder ob die beantragte Auswanderung überhaupt vollzogen wurde. Viele verließen die Heimat, ohne überhaupt aktenkundig zu werden. Manche blieben unterwegs hängen oder starben auf der überfahrt. Angaben wie Geburtsdatum, Beruf und Name sind oft fehlerhaft oder verändern sich im Laufe der Zeit, vor allem nach der Ankunft in Amerika. Die Erfassung der Konfessionen ist nur mit hohem Aufwand möglich. So manch bekannter Rieser Familienname konnte im Laufe der Recherchen in amerikanischen Quellen wie Volkszählungslisten, Heirats- oder Sterbeeinträgen entdeckt werden. Meist ist jedoch dieser Name keinem Ort im Ries mehr zuweisbar. Vorliegende Daten wurden in zweijähriger Arbeit gesammelt und unfassen im Kern das ehemalige Bezirksamt Nördlingen. Wenn auch lückenhaft, will ihre Auswertung versuchen, das Massenphänomen "Auswanderung" zu verbildlichen.